Risiko nach der OP : Bei Rauchern kehrt der Prostatakrebs zurück

Raucht ein Prostatakrebspatient, kehrt das Karzinom nach der Entfernung der Prostata in vielen Fällen zurück. Wie viel bringt es, vorsorglich aufzuhören?
Raucher und ehemalige Raucher haben nach der Entfernung der Prostata wegen eines Karzinoms gegenüber Nichtrauchern ein deutlich höheres, nämlich doppelt so hohes Risiko, abermals an Prostatakrebs zu erkranken, also ein Rezidiv zu entwickeln. Das geht aus einer Studie im Fachmagazin „European Urology“ hervor, für die Wissenschaftler aus Wien und Basel Daten von 7200 Patienten auswerteten, deren Prostata entfernt worden war (doi: 10.1016/j.eururo.2015.05.038).
Der PSA-Wert steigt
Bei den Rückfällen handelte es sich um sogenannte „biochemische Rezidive“: Damit ist gemeint, dass zunächst nur Laborwerte auf einen Rückfall hindeuten, der PSA-Wert also nach der Behandlung wieder ansteigt, der wichtigste Marker für die Diagnose von Prostatakrebs. Steigt der Wert nach der Behandlung, ist das ein Indiz dafür, dass sich im verbliebenen Prostatagewebe erneut ein Tumor bildet oder dass Metastasen aufgetreten sind.
Nach zehn Jahren Zigarettenabstinenz scheinen aber ehemalige Raucher wieder dieselben Chancen zu haben wie Nichtraucher, weshalb es nie zu spät dafür sei, mit dem Rauchen aufzuhören, argumentiert Mitautor Shahrokh Shariat, Leiter der Universitätsklinik für Urologie der MedUni Wien, in einer begleitenden Mitteilung. Ob das Rauchen auch schon eine Rolle bei der Entstehung von Prostatakrebs spielt, ist noch immer ungeklärt; die Studien zum Thema sind widersprüchlich.