Künstliche Intelligenz : Open AI bringt ChatGPT auf das iPhone

iPhone-Nutzer können über den App Store ab sofort ChatGPT herunterladen. Gleichzeitig kursiert ein Bericht über ein internes Verbot des Dienstes bei Apple – aus Sorge um vertrauliche Daten.
Der auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Chatbot ChatGPT ist ab sofort erstmals auch als App für Smartphones verfügbar. ChatGPT-Entwickler Open AI veröffentlichte am Donnerstag eine Version der Software für iPhones, die Nutzer über den App Store kostenlos herunterladen können. Zunächst ist die App nur in den Vereinigten Staaten verfügbar. Weitere Länder sowie eine App für Android-Systeme sollen in den kommenden Wochen folgen, kündigte Open AI in einem Blogpost an.
ChatGPT kann mit Hilfe von KI Fragen auf einem hohen sprachlichen Niveau beantworten, neigt aber noch zu teils schwerwiegenden inhaltlichen Fehlern. Nichtsdestotrotz hat der Dienst seit der Veröffentlichung im Novemer 2022 innerhalb weniger Wochen mehr als 100 Millionen Nutzer gewonnen und ist so schnell gewachsen wie kein anderer Internetdienst vor ihm. Mit dem Schritt auf Smartphones könnte sich Open AI jetzt noch einmal völlig neue Zielgruppen erschließen. Die Entwickler Künstlicher Intelligenz versuchen zunehmend, die Software auch für Smartphones verfügbar zu machen. Das jüngst angekündigte große KI-Sprachmodell von Google, PaLM 2, soll ebenfalls auf Smartphones laufen können.
Ironischerweise hat ausgerechnet Apple gerade angeblich die interne Nutzung von ChatGPT für seine Mitarbeiter eingeschränkt. Das berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf ein internes Dokument und Insider. Apple soll darüber besorgt sein, dass die Mitarbeiter während der Nutzung vertrauliche Daten weitergeben könnten. Das Unternehmen habe seinen Mitarbeitern auch geraten, das Programm Copilot von GitHub, einem Unternehmen von Microsoft, nicht zu verwenden. Apple, OpenAI und Microsoft äußerten sich bislang nicht zu den Berichten.
Auch andere Unternehmen sorgen sich
Apple wäre mit der Maßnahme allerdings nicht alleine. Auch der Elektronikkonzern Samsung untersagt seinen Beschäftigten in den Sparten Mobilfunk und Haushaltsgeräte die Nutzung von ChatGPT. Der Konzern sorgt sich ebenfalls darum, dass Mitarbeiter das Programm mit sensiblen Informationen füttern und diese so an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Einem internen Memo zufolge sei dies schon vorgekommen. Die amerikanischen Banken J. P. Morgan, die Citigroup und die Bank of America hatten zuvor schon ähnliche Schritte unternommen.
In der industriellen Anwendung der Sprachmodelle hinter ChatGPT will Microsoft diese Sicherheitsbedenken mit Hilfe der Cloud ausmerzen. Über sein Cloud-Angebot Azure bietet das Unternehmen ausgewählten Partnern schon Zugriff auf die Sprachmodelle von Open AI. Die Daten würden dabei DSGVO-konform in Europa gespeichert. Kunden könnten die Modelle mit ihren eigenen Daten trainieren, Microsoft habe keinen Zugriff, versprechen die Amerikaner. Mehr als 1000 ausgewählte Kunden würden den Service schon nutzen.