FAZ+Über Satire und Literatur :
Hat der Witz einen Passierschein?

Von Alexander Estis
Lesezeit: 10 Min.
Humor stand stets unter argwöhnischer Beobachtung: Kurt Tucholsky in Begleitung am 22. September 1927 in Würzburg
Warum mir die satirischen Waffen die liebsten im Arsenal des Schriftstellers sind: Dankesrede für die Verleihung des letztjährigen Kurt-Tuchol­sky-Preises.
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Vor einigen Tagen sagte mir eine Kollegin: „Du kriegst den Kurt-Tuchol­sky-Preis? Das ist doch der einzige Preis, den man kriegen will! Alle anderen waren irgendwie nicht ganz koscher – nur Tucholsky war es!“

In der Tat wäre ich zum Beispiel über den Günter-Grass-Preis nicht annähernd so erfreut und wüsste vielleicht auch nicht, wie damit umgehen – und damit meine ich nicht das viele Geld. Müsste ich da womöglich wie ein nicht ganz un­be­kannter Literaturkritiker zetern: „Ich nehme diesen Preis nicht an“? Zumal gerade dieser Kritiker über ein Gedicht von Günter Grass genau das sagte, was gesagt werden musste. Jedenfalls: Ein solches Dilemma bleibt mir zum Glück erspart.

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