Gespräch mit Art Spiegelman : Ich war schon immer auf Krawall aus

Art Spiegelman ist der berühmteste lebende Comicautor. Nun hat er Illustrationen zu einer Erzählung des neunzigjährigen Robert Coover angefertigt. Ein Gespräch darüber – und über die Zensur in Amerika.
Ich spreche seit Monaten über nichts anderes, immer wieder, stundenlang.
Es ist alles Ende Januar vor einem Jahr losgegangen. Wie ja auch bei Ihnen berichtet wurde, wurde mein Comic „Maus“ aus dem Schulunterricht eines Countys im Bundesstaat Tennessee verbannt. Das war nur ein Beispiel für viele solcher Verbote hier, aber dieser Fall ging um die ganze Welt. Bei den meisten Fällen geht es um Fragen von Gender oder Rasse, deshalb hat es Erstaunen hervorgerufen, dass es diesmal ein Buch über den Holocaust traf. Und die entsprechenden Anfragen haben mich monatelang beschäftigt – bis hin zur Absicht eines demokratischen Kongresskomitees, mich nach Washington einzuladen, um dort meine Sache zu vertreten. Zum Glück ist irgendwem von ihnen rechtzeitig eingefallen, dass ich früher mal für den „Playboy“ tätig war, und wenn dann noch jemand gemerkt hätte, dass ich die doch recht drastischen Garbage-Pail-Kids-Sammelkarten gezeichnet habe, hätte ich dem Ganzen wohl eher einen Bärendienst erwiesen. Aber es blieb mehr als genug zu reden übrig.
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