
Kafka in Weimar : Sie liebt mich sicher nicht
Kafka hatte es nicht weit: Vom Bahnhof in Weimar fiel die Straße, den Watzdorfplatz querend, sanft zum Karl-August-Platz mit dem Großherzoglichen Museum ab, dahinter ging es durch die Rollgasse über den Rollplatz und den Graben zum Karlsplatz, an dessen Südende es hinter dem Lesemuseum nur noch wenige Schritte in die Geleitstraße waren zur Unterkunft, die er zusammen mit seinem Freund Max Brod für eine Ferienwoche im Sommer 1912 gewählt hatte – 1,3 Kilometer, kaum 17 Minuten zu Fuß, gibt der Wegweiser im Smartphone heute an. „Erquickend kurze, stets überschätzte Entfernungen in einer kleinen Stadt“, hält Brod Anfang Juli 1912 allgemein über Weimar fest. Anders Kafka. In seinem Tagebuch der gemeinsamen Reise notiert er: „Langer Weg zum Hotel Chemnitius. Fast den Mut verloren.“
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