Vor der Nobelpreisverleihung : Was Handkes Literatur ausmacht

Am kommenden Dienstag erhält Peter Handke den Literaturnobelpreis. Wofür? Wir betrachten die verschiedenen Aspekte seines Schaffens.
Der Epiker
Peter Handkes schönster Roman ist gar keiner, jedenfalls wenn es nach der Gattungsbezeichnung geht, die diesem Buch fehlt: „Die Wiederholung“, erschienen 1986, beschreibt die Reise eines jungen Mannes aus Kärnten durch Jugoslawien auf den Spuren seines verschollenen Bruders und ist zugleich ein aus dem Abstand von fünfundzwanzig Jahren verfasster Kommentar zu dieser Reise, eine doppelte, vertiefende Wiederholung also samt einer Fülle von weiteren Doppelgängern des Erzählers. Geschrieben ist dieses Buch in einer Prosa, die sinnlich und reflexiv zugleich ist, ohne dass das eine das andere überlagerte und ohne dass die enthaltene Geschichte einer beglückenden Heilung allzu aufgesetzt daherkäme – Qualitäten also, die man in späteren Werken des Autors vermissen kann.
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