Google Book Settlement : Einschüchterungsversuche zwecklos

Sein Name ist Chin, Denny Chin: Am Montag soll er in New York über das Google Book Settlement urteilen. Der Richter, der schon im Fall Madoff Recht sprach, gilt als Mann für die schwierigen Fälle und ist einer der kommenden amerikanischen Justiz-Stars.
Wenn am Montag in New York der nächste gerichtliche Versuch gestartet wird, den Streit zwischen dem Internetgiganten Google und Vertretern von Autoren und Verlegern über die Digitalisierung von Millionen von Büchern zu schlichten, führt den Vorsitz ein Richter, der sich da nicht in seinem ersten spektakulären Fall zu bewähren hat. Denny Chin ist noch kein Justiz-Star, aber auf dem besten Weg, einer zu werden: Anfang Oktober wurde er vom Weißen Haus für den United States Court of Appeals for the Second Circuit nominiert, und zwar für den Sitz, den an dem Bundesberufungsgericht bisher Sonia Sotomayor, die neue Verfassungsrichterin, innehatte. Chins Nominierung muss jetzt vom Senat bestätigt werden, was noch vor Ablauf des Jahres geschehen dürfte. Ob bis dahin aber das Google Book Settlement, der mühsam ausgehandelte Vergleich, der inzwischen in Amerika unter den beteiligten Parteien weniger Gegenwind erntet als auf Regierungsebene, auch juristisch unter Dach und Fach sein wird, ist fraglich.