Geschichte von Byzanz :
Ein Reich zwischen zwei Feuern

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Goldglanz und Machtanspruch: Kaiser Johannes II. und seine Gattin Irene mit der Muttergottes und dem Jesusknaben auf einem Mosaik in der Hagia Sophia
Die Herrscher von Konstantinopel bewahrten das Erbe der Antike an der Nahtstelle zwischen zwei Kontinenten: Johannes Preiser-Kapeller erzählt die tausendjährige Geschichte des Byzantinischen Reiches.
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Das Imperium von Byzanz macht der Geschichtswissenschaft aus mehreren Gründen Probleme. Einerseits widerlegt es durch seine schiere Existenz die geläufige Lesart vom Untergang des Römischen Reiches, der vermeintlich im fünften Jahrhundert stattgefunden hat, in Wahrheit aber nur ein Zerfallsprozess des westlichen Reichsteils war. Andererseits ist Byzanz tausend Jahre später dann aber doch untergegangen, was seine Geschichte zu einer zwar abgeschlossenen, aber wegen ihrer langen Dauer äußerst vielgestaltigen, komplizierten und teilweise undurchsichtigen macht. Und schließlich ist das Reich, trotz seines offiziellen Endes im Jahr 1453, so ganz eben doch nicht verschwunden, weil es nicht nur ein politisches, sondern auch ein ideologisches Gebilde war, in dem der Begriff „Rom“ für die Idee einer christlich fundierten Weltherrschaft stand.

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