Rose Valland :
Hüterin einer einzigartigen Schatzkarte

Von Alexandra Wach
Lesezeit: 4 Min.
Rose Valland
Nachts im Museum: Jennifer Lesieur schildert, wie Rose Valland, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, den Kunstraub der Nationalsozialisten dokumentierte.
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Wenn sich jemand, der sein Berufsleben hinter einem Schreibtisch verbrachte, dazu entschließt, seine Existenz aufs Spiel zu setzen, denkt man nicht zwingend gleich an Spionage. Die Museumsfrau, die die Nationalsozialisten täuschte, den amerikanischen Alliierten ihre Notizen überließ und von Frankreich mit Orden überhäuft wurde, entsprach auch nicht dem Klischee einer Agentin, die ihren Körper als Waffe einsetzt, um an brisante Informationen zu gelangen. Rose Valland (1898 bis 1980), der die französische Autorin Jennifer Lesieur eine Biographie gewidmet hat, war Kettenraucherin und verheimlichte jahrzehntelang eine Beziehung zu einer Frau. Sie fiel mit ihrem strengen Haarknoten, der Nickelbrille und den grauen Kostümen nicht auf, weshalb sie die ideale Besetzung war, um das Treiben der deutschen Besatzer an einem logistischen Knotenpunkt des staatlich organisierten NS-Kunstraubs zu dokumentieren.

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