Südamerika - Patagonien : Charles Darwin: „Reise um die Welt 1831 -36“

Dort, wo nichts ist, füllt Phantasie den Raum. Vielleicht liegt es daran, daß Patagonien bis heute ein magischer Ort geblieben ist: die große Unbekannte am Ende der Welt. Nicht wenigen Reisenden wurde die Leere zur Leinwand.
Es gibt nichts in Patagonien, was in klassischem Sinne eine Reise wert wäre: keine Sandstrände, keine Paläste. Wanderer mögen bezaubert sein von Flüssen und Seen und den Wäldern aus verkrüppelten Buchen am Fuß der Andenkordillere. Bergsteigern gelten die patagonischen Gipfel als begehrenswert. Paläontologen suchen und finden Saurierknochen, Archäologen Spuren der Tehuelche-Indianer. Aber sonst? Das argentinische Patagonien ist Ödland, staubig und windig, manchmal auch kalt. Das chilenische Patagonien ist eine feuchte, von Urwäldern überzogene Insellandschaft, unzugänglich. Die Porteños, die Einwohner von Buenos Aires, schauen hochnäsig auf die weit im Süden gelegene Region, die sie nicht kennen, aber fürchten. „Diese Region Argentiniens ist in unseren Augen ein Ende, das man nicht sehen will“, schreibt der argentinische Schriftsteller Mempo Giardinelli, „eine leere Größe, eine Wohnstatt für Mysterien.“