Gärten in der Literatur : Der Traum von der Freiheit im Grünen
Es herrschte ein herrlicher Vollmond: So klar und leuchtend stand er am perfekt klaren Himmel, dass ein Fahrradlicht unnötig war. Ich fuhr langsam. Auf den Wiesen ausgestreckt, entdeckten sich mir immer neue Paare von Liebenden. Einige lagen aufeinander und waren halb nackt. Andere, bereits getrennt, waren einander nah geblieben und hielten sich an der Hand. Wieder andere, in Umarmung befangen, aber reglos, schienen zu schlafen. Ich zählte mehr als dreißig Paare. Und obwohl ich so nah an ihnen vorbeifuhr, dass ich sie fast mit dem Rad streifte, gab keiner Anzeichen, meine geräuschlose Anwesenheit bemerkt zu haben. Ich fühlte mich wie ein seltsam umherstreifender Geist und war es auch: voll von Leben und Tod gleichermaßen, voll von Leidenschaft und Mitleid.“