FAZ+Salzburger Festspiele :
Menschenrechts-Requiem mit Musikdarsteller

Von Jürgen Kesting
Lesezeit: 4 Min.
Rachel Redmond und Julian Prégardien mit dem Utopia Orchestra
Der Dirigent Teodor Currentzis steht im Zwielicht der Abhängigkeit von Wladimir Putin. Bei den Salzburger Festspielen hat er Henry Purcells „Indian Queen“ zum Manifest politischer Agitation umgestaltet. Damit versetzt er die Massen in Verzückung.
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„Eine Weltkarte, die das Land Utopia nicht verzeichnet, ist keines Blickes wert, denn auf ihr ist das einzige Land nicht verzeichnet, auf dem die Menschheit immer landen wird“, schrieb Oscar Wilde in „The Soul of Man under Socialism“. Ein Motto, das auf die Salzburger Festspiele ebenso passen würde wie das dem „Hamlet“ entlehnte „Die Welt ist aus den Fugen“. Der Dirigent Teodor Currentzis, seit Jahren mit dem von ihm gegründeten Orchester MusicAeterna zu Gast, ist ins politische Zwielicht einer Abhängigkeit von Putins Regime geraten. In einigen Städten war sein Ensemble nicht länger willkommen. Jetzt kehrt er mit einem neuen, erst im vorigen Jahr gegründeten Orchester zurück. Mit ihm wagt er einen „in seiner Substanz idealistischen Versuch, einen Ansatz für das Musikschaffen zu finden, der es ermöglicht, das innere Wesen eines musikalischen Textes zu erreichen“. Sein laut redender Name: Utopia Orchestra.

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