„Don Carlos“ in Stuttgart :
Einmal nicht mehr Sohn sein

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Schwieriges Geschäft, die Stiefmutter zu begehren: Frida-Lovisa Hamann als Elisabeth von Valois und Felix Strobel als Carlos
David Bösch inszeniert in Stuttgart Friedrich Schillers „Don Carlos“. Zwar legt er die Schwächen der Vorlage frei. Aber seine Figuren haben ein anderes Problem.
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Dreiundzwanzig Jahre ist er alt und hat noch nichts für seine Unsterblichkeit getan. Wenn Don Karlos, der spanische Kronprinz, Reden schwingt, geht es ziemlich großartig zu. Ihn „ruft die Weltgeschichte“. Es gibt kein größeres Leid als seines auf der Erde. Alles in ihm und um ihn ist entweder himmlisch oder höllisch. Ständig ruft er die Menschheit an. Ständig sagt er auch „O“: O wer weiß; O, zu gut; O ihr guten Geister; O, du bists!; O, jetzt ist alles wieder gut; O, der Einfall war kindisch; O, wenn es eintrifft, was mein Herz mir sagt, O, zögre nicht; und natürlich: O Gott! Sowie O Roderich. Das sind jetzt nur die Os von Don Karlos während der ersten zwei Auftritte von Schillers Drama.

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