Salzburger Krise : Davydova klagt gegen Entlassung
Die fristlos entlassene Schauspielchefin der Salzburger Festspiele will gegen ihre Kündigung rechtliche Schritte einleiten. Mit emotionalen Worten hat sich Marina Davydova an die Öffentlichkeit gewandt und angekündigt, sich nicht geschlagen zu geben: „Selbstverständlich habe ich kein Fehlverhalten begangen. Ich habe meine österreichischen Anwälte bereits beauftragt, alle notwendigen rechtlichen Schritte zur Durchsetzung meiner Rechte zu gehen“, so die bisherige Schauspielchefin der Salzburger Festspiele, deren Vertag bis 2026 gelaufen wäre.
Verletzung des Vertrags
Davydova wurde nach nur einer von ihr mitverantworteten Salzburger Festspiel-Saison vom Leitungsteam der Salzburger Festspiele entlassen. Zur Begründung hieß es, ihre Tätigkeit für das „Voices. Performing Arts Festival“ in Berlin stelle eine „weder angezeigte noch genehmigte Tätigkeit“ und Verletzung ihres Vertrags dar. Der deutsche Musikmanager und frühere Chef des Wiener Konzerthauses, Karsten Witt, über dessen Plattform CLSX.de das 2023 erstmals veranstaltete „Voices“-Festival organisiert wurde, ließ zu der Beratertätigkeit von Davydova mitteilen: „Es war naheliegend, Marina Davydova als Expertin anzusprechen. Sie hat uns Ratschläge gegeben und mit Kontakten weitergeholfen. Mehr war es nicht. Sie ist weder aufgetreten, noch ist sie von uns bezahlt worden.“
Dem hält Salzburg-Chef Markus Hinterhäuser entgegen, dass jede Art der Nebenbeschäftigung bei ihm hätte angezeigt werden müssen: „Es gibt vertragliche Verpflichtungen, und an diese Verträge muss man sich halten. Und es gibt ganz klare Regeln für Nebenbeschäftigungen“, so Hinterhäuser gegenüber dem ORF-Radioprogramm Ö1. Andere Gründe wie künstlerische Differenzen oder atmosphärische Störungen der Zusammenarbeit wies er zurück.
Hinterhäuser will über die künftige Schauspielleitung ohne Ausschreibung eigenständig entscheiden.