Salzburger Festspiele : Alles rast vor meinen Augen
Von Jan Brachmann
Lesezeit: 4 Min.
Die Poesie der Benommenheit und der jähe Witz sind es, die am meisten einnehmen für Mieczysław Weinbergs Oper „Der Idiot“ bei den Salzburger Festspielen. Wenn Bogdan Volkov als Fürst Myschkin einsam auf der riesigen Bühne der Felsenreitschule sitzt, in die Finsternis um ihn herum starrt und mit halber Stimme, kindlich hell singt: „Was für ein atemloser, seltsamer Tag. Alles rast und flimmert vor meinen Augen“, dann spürt man, was Weinbergs Musik an dieser Romanfigur von Fjodor Dostojewski erfasst hat: Sie verschafft sich Klarheit über die Welt, indem sie still wird mitten im Lärm.
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