Michal Hvorecký :
„Sie vertritt radikalnationalistische Positionen und Verschwörungsmythen“

Von Yelizaveta Landenberger
Lesezeit: 5 Min.
Das Gegenteil eines grünen Männchens: Michal Hvorecký spricht im März in Bratislava auf einer Demonstration für die Unterstützung der Ukraine.
Die Kulturministerin nannte er neofaschistisch, dafür droht ihm nun eine Haftstrafe: Der slowakische Schriftsteller Michal Hvorecký spricht über die bedrängte Lage in seinem Land.
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Herr Hvorecký, Ihre Kulturministerin Šimkovičová hat Sie wegen Verleumdung angezeigt. Darauf stehen in der Slowakei bis zu fünf Jahre Haftstrafe. Was ist passiert?

Ich habe sie als Neofaschistin bezeichnet. Es geht dabei um einen Text, den ich nach den letzten Parlamentswahlen im vergangenen Oktober für die slowakische Zeitung „Denník N“ schrieb. Darin kritisierte ich die Bildung der derzeitigen Regierungskoalition: Die Parteien Smer des Premierministers Robert Fico und Hlas des inzwischen zum Präsidenten gewählten Peter Pellegrini entschieden sich, mit der rechtsextremen SNS zusammenzuarbeiten. Ich schrieb, dass es in dieser nunmehr vierten Regierung von Fico erstmals in der Geschichte der slowakischen Republik zwei Neofaschisten gebe: Gemeint waren die beiden von der SNS nominierten Minister, Umweltminister Tomáš Taraba und Kulturministerin Šimkovičová. Die SNS ist nicht bloß eine ­nationalistische Partei, sie vertritt eine völkische Ideologie, steht für Verschwörungsmythen und Verständnis für Putin.

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