Geschichte Israels : Genesis und Geltung

Das Drama der Gründung: Von Anbeginn liegt der Schatten der jüdischen Landnahme und der Vertreibung der Palästinenser auf dem Staat Israel. Ein Gastbeitrag
In Israel ist der Text kanonisch, inzwischen auch weltweit bekannt: die Totenrede, die Mosche Dajan als Chef des Generalstabs am Grab von Roy Rothberg, dem Sicherheitsbeauftragten von Nahal Oz, einem in nächster Nähe zum Gazastreifen gelegenen Kibbuz, am 19. April 1956 gehalten hat. Rothberg war einer Bluttat von jenseits der Grenze eingedrungenen arabischen Attentätern erlegen. In seinem Nekrolog äußert Dajan tiefes Verständnis für den über die Grenze quellenden Hass der dort darbenden Palästinaflüchtlinge. Man möge, so Dajan mitfühlend, die Mörder nicht verdammen. Sie seien verurteilt, mitanzusehen, wie wir das Land, das doch das ihrige war, unter den Pflug nehmen, um es uns anzueignen. Die im Duktus eines Klagelieds gesprochene Totenrede des Generalstabschefs, dem literarische Neigungen nachgesagt wurden, schlägt jäh um in einen düsteren Mahnruf an die Trauergemeinde und damit an die Nation, angesichts der Unversöhnlichkeit der Araber nicht an militanter Achtsamkeit nachzulassen. Schließlich können wir kein Haus bauen und keinen Baum pflanzen, ohne bewehrt auf Wacht zu sein – so Dajan.
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