Klimaaktivismus :
Wie moralisch ist die höhere Moral?

Von Uwe Volkmann
Lesezeit: 8 Min.
Dass Klimaaktivisten, wenn sie von den Politikern nichts bekommen, Hauswände beschmieren und sogar ein Kunstwerk wie Gustav Klimts Gemälde "Tod und Leben" in Wien, wird angeprangert. Das ist doch kein Benimm! Aber wie fällt die moralphilosophische Beurteilung aus?
Aktivisten, die sich bewusst über das Recht hinwegsetzen, nehmen für sich in Anspruch, dies im Namen einer höheren Moral zu tun. Dabei kann auch der zivile Ungehorsam ethische Probleme aufwerfen. Ein Gastbeitrag.
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Es ist das alte Problem im Umgang mit dieser Protestform, den guten vom bösen zivilen Ungehorsam zu unterscheiden. Meist wird die Unterscheidung an den Zielen festgemacht, die jeweils verfolgt werden. Die Bösen sind dann etwa, in aufsteigender Reihenfolge: die Abtreibungsgegner, die sich weigern Steuern zu zahlen, die Rassisten, die den Zugang zu einem Asylbewerberheim blockieren; am äußersten Ende der Skala ist es der Reichsbürger, der sich sein eigenes Staatsgebiet erfindet und sogar seine Pässe selbst druckt.

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