Gartenschule :
Paul Celans botanische Trittsiegel

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Das Gelb gegen das Grün: Ginster
Er war der Dichter der Niemandsrose. Aber Paul Celan kannte sich auch in der realen Flora bestens aus, wie Heidegger beim gemeinsamen Spaziergang feststellte.
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Martin Heidegger wunderte sich: Sein Gast kannte mehr Pflanzen als er. Kein Wunder, denn Paul Celan besaß Rudolf Kochs „Kleines Blumenbuch“ (Insel Bücherei, 1933), in dem er neben den deutschen Namen auch die englischen, französischen, russischen und rumänischen Namen der jeweiligen Pflanzen notierte. Auch Heinrich Marzells „Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen“ (Hirzel Verlag, 1943) nutzte er gern. Als der Dichter am 25. Juli 1967 mit dem Philosophen durch den Schwarzwald streifte und in dessen Hütte bei Todtnauberg einkehrte, fielen ihm dort die Heilpflanzen auf, die er schon aus seiner Heimat kannte, der Bukowina, dem erst habsburgischen, dann rumänischen „Buchenland“ der heutigen Ukraine. „Arnika, Augentrost...“ – so beginnt sein Gedicht „Todtnauberg“, das er am 1. August 1967 in Frankfurt zu schreiben begann.

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