Import Export :
Was sich weltoffen gibt, ist oft provinziell

Von Ronya Othmann
Lesezeit: 3 Min.
Im März 2023 in Bagdad verschleppt: Warum wird, bei all der Weltoffenheit, so wenig Anteilnahme am Schicksal der russisch-israelischen Doktorandin Elisabeth Tsurkov gezeigt?
In der Debatte über Kunst- und Meinungsfreiheit wird oft so getan, als könne man die Dinge isoliert betrachten. Das wäre zwar oft einfacher, wird der Realität aber nicht gerecht.
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Ich möchte mit einer Anekdote beginnen. Vor einigen Jahren war ich in der Jury des International Film Festival in Duhok in der Autonomen Region Kurdistan im Irak. Es war alles sehr aufregend; viel Glamour, roter Teppich und so. Am Ende hatten wir zwei Preise zu vergeben, und diese sollten – nach längerer Diskussion – an einen israelischen Regisseur und eine iranische Regisseurin gehen. Das war natürlich Zufall. Wir machten noch Witze, dass man unsere Entscheidung als politisches Statement missverstehen könne. Aber während wir scherzten, hatte die Realität schon dazwischengegrätscht.

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