Querdenker in China : Das historische Komplott

Auch in China gibt es Querdenker, die gegen den Mainstream anrennen: Der ganze Westen sei eine missratene Kopie Chinas, behaupten sie.
Es ist die Zeit des Argwohns. Auf der ganzen Welt scheinen es momentan noch mehr Menschen als sonst plausibel zu finden, dass sich hinter der allgemein für wirklich und vernünftig gehaltenen Welt irgendeine andere, düstere Wahrheit verbirgt, ob es nun ein Kindermissbrauchsring liberaler Eliten oder das Demokratiezerstörungsprojekt der globalen Corona-Politik ist. All diese Verdächtigungen verblassen aber gegenüber der „historischen Verschwörung“, die ein Kreis von chinesischen Intellektuellen aufgedeckt haben will: Die gesamte westliche Kultur, die ja immer noch den Rahmen des Weltsystems liefert, beruhe in Wirklichkeit auf Täuschung, Fälschung, Abkupferei. Dass die westliche Kultur selbst von diesem Vorwurf überhaupt Kenntnis erhielt, ist einer englischsprachigen Website aus Taiwan (taiwanenglishnews.com) zu verdanken. Diese berichtete kürzlich über die online gestellte Vorlesung eines Kulturwissenschaftlers der renommierten Zhejiang- Universität, der die ägyptischen Pyramiden ebenso wie das Parthenon in Athen für Fabrikationen europäischer Geostrategen im neunzehnten Jahrhundert hält, um damit China seinen Rang als erste frühe Hochkultur zu bestreiten.
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