Deutsches Historisches Museum : Raphael Gross wird Präsident des DHM

Erst im April 2015 hatte er den Lehrstuhl für Jüdische Geschichte an der Universität Leipzig übernommen. Jetzt soll Raphael Gross Präsident des Deutschen Historischen Museums in Berlin werden.
Der Historiker Raphael Gross (49) wird neuer Präsident des Deutschen Historischen Museums (DHM) in Berlin. Gross, seit April 2015 Inhaber des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte an der Universität Leipzig, solle so bald wie möglich den Posten übernehmen, teilte das Büro von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Donnerstag mit. Der 1966 in Zürich geborene Gross wird Nachfolger von Alexander Koch, der im Mai nach Differenzen mit der vom Bund und den Ländern getragenen Museumsstiftung von seinem Amt zurückgetreten war.
Gross studierte Geschichte, Philosophie und Literatur in Zürich, Berlin, Bielefeld und Cambridge. Von 2001 bis 2015 war er Direktor des Leo Baeck Instituts in London, von 2007 bis 2015 leitete er zugleich das Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main. Von 2006 bis 2015 stand er an der Spitze des Jüdischen Museums in Frankfurt.
Grütters erklärte zur Personalie, Gross habe bewiesen, dass er profilierte Einrichtungen mit ruhiger Hand führen und ideenreich weiterentwickeln könne. Die Auswahl durch das Kuratorium der Museumsstiftung sei eine kluge und richtungweisende Entscheidung. Insgesamt hatten 30 Bewerber das Auswahlverfahren durchlaufen.