Streit um Cecil-Rhodes-Statue :
Mit dem Gesicht zur Wand

Von Gina Thomas, London
Lesezeit: 1 Min.
Steinskulptur des Anstoßes: Denkmal von Cecil Rhodes an der Fassade des Oriel College in Oxford
Die Statue von Cecil Rhodes soll nicht aus Oxford verschwinden. Der Bildhauer Antony Gormley hat einen Vorschlag, was man mit ihr anstellen könnte. Doch wie sieht das aus?
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Nun, da entschieden ist, dass die Skulptur von Cecil Rhodes nicht von der Fassade des Oriel College in Oxford entfernt werden soll, hat der britische Bildhauer Antony Gormley vorgeschlagen, den umstrittenen Imperialisten umzudrehen, damit er mit dem Gesicht zur Wand stehe.

Gormley äußerte sich in der Financial Times skeptisch über die Demontage problematischer Denkmäler. Bei öffentlichen Plastiken setze sehr schnell eine kollektive Amnesie ein, wandte er ein. Deswegen sei es „nicht schlecht, zu fragen, ‚wer sind diese Figuren und warum sind sie hier?‘“ Indem man sie entferne, nehme man die Amnesie hin. Rhodes umzudrehen wäre zugleich ein Bekenntnis kollektiver Schuld und eine Bekräftigung der Tatsache, dass das Oriel College und viele andere Institutionen von Rhodes’ Reichtum profitiert haben.

Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat ebenfalls gegen den Abbau öffentlicher Plastiken Stellung bezogen. Im Gespräch mit dem Observer sagte er, es gelte, „unsere Erinnerung zu respektieren, aber von unseren Fehlern zu lernen“. Die Denkmal-Debatte sei interessant, aber nicht logisch. Wenn man das Argument zu Ende führe, müssten die meisten Gebäude zerstört werden, weil sie alle aus dieser Kolonialzeit oder etwas Schlimmeren kämen.

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