Historische Verwurzelung : Warum glaubt die norwegische Linke an den Antizionismus?
„Etterlyst“ – „Gesucht“. So titelte die linke norwegische Zeitung „Klassekampen“, nachdem der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehl gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erlassen hatte. Das Wort prangte in blutroten Lettern auf einem Bild des Politikers, gerahmt wie ein Stempelvermerk auf einer Gerichtsakte. Diese Headline hatte in etwa die gleiche Größe wie der Zeitungsname oben links auf der Titelseite der Ausgabe – als erfolge das Urteil im Sinne des norwegischen „Klassenkampfs“, den das traditionsreiche Blatt propagiert. War das Schadenfreude? Oder, aufgrund des schuldbewusst wirkenden Gesichtsausdrucks auf dem gewählten Foto Netanjahus, gar eine antisemitische Karikatur?
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