FAZ+Historische Verwurzelung :
Warum glaubt die norwegische Linke an den Antizionismus?

Gastbeitrag
Von Elke Wittich, Jan Süselbeck
Lesezeit: 9 Min.
Mit Schamlosigkeitstüchern verunziert: Am 22. August 2024 wurden die weltberühmten Skulpturen von Gustav Vigeland im  Frognerpark in Oslo Opfer einer  palästinasolidarischen Kunstaktion.
Klassenkampf gegen Israel: In Norwegen wächst die Sorge um die Sicherheit der jüdischen Gemeinde, während die politische Linke ihren Ton gegenüber Israel verschärft. Historische Spannungen verstärken die antisemitischen Tendenzen.
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„Etterlyst“ – „Gesucht“. So titelte die linke norwegische Zeitung „Klassekampen“, nachdem der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehl gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erlassen hatte. Das Wort prangte in blutroten Lettern auf einem Bild des Politikers, gerahmt wie ein Stempelvermerk auf einer Gerichtsakte. Diese Headline hatte in etwa die gleiche Größe wie der Zeitungsname oben links auf der Titelseite der Ausgabe – als erfolge das Urteil im Sinne des norwegischen „Klassenkampfs“, den das traditionsreiche Blatt propagiert. War das Schadenfreude? Oder, aufgrund des schuldbewusst wirkenden Gesichtsausdrucks auf dem gewählten Foto Netanjahus, gar eine antisemitische Karikatur?

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