FAZ+Kulturgüter aus Kamerun :
Die Macht, ihre Helfer und ihre Beute

Lesezeit: 8 Min.
Wem gehört er wirklich? Der Thron Mandu Yenu zählt zum Bestand des Ethnologischen Museums Berlin.
Vierzigtausend Objekte aus Kamerun liegen in deutschen Museen. Ein Großteil davon ist koloniale Kriegsbeute, wie ein von Bénédicte Savoy herausgebener Sammelband suggeriert. Die historische Wahrheit ist komplizierter.
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Der Kamerun-Saal gehört zu den größten Ausstellungsräumen im Berliner Humboldt-Forum. Gleich am Eingang steht eine seiner Hauptattraktionen, eine längliche hölzerne Trommel in Gestalt eines Phantasietieres aus dem Ka­meruner Grasland, die, wie eine Ob­jekt­ta­fel mitteilt, „um 1906 von Hans Glauning“, einem deutschen Kolonialoffizier, „gesammelt“ und ein Jahr später vom Völkerkundemuseum in Berlin „erworben“ wurde. Es folgen zahlreiche weitere Objekte aus dem Westen und Nordwesten Kameruns, darunter Türpfosten, Hocker, Holzstatuen, ein kunstvoll ge­schnitz­ter Bootsbug, Königspfeifen und Halsschmuck, die ebenfalls Anfang des vorigen Jahrhunderts von Glauning und an­de­ren Offizieren der deutschen Schutztruppe „gesammelt“ wurden und an­schlie­ßend nach Berlin gelangten.

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