Documenta11-Enttäuschung : Der Tod lauert überall - Steve McQueen auf der D11

Der britische Video-Künstler Steve McQueen konnte zu anderer Gelegenheit schon besser überzeugen, als mit seinen Beiträgen auf der D11.
Seiner Idee eines physisch erfahrbaren Films bleibt der aus London stammenden Schwarzen, Steve McQueen, auch in seinen zwei jüngsten Produktionen für die Docuemnta11 treu.
Eine Bergwerkmine und eine karibische Insel sind die Schauplätze, die in seinen beiden Beiträgen in eine fremde Welt führen. Sie ist einerseits sehr traurig, andererseits höchst poetisch.
Komplette Dunkelheit herrscht im kleinen Kinosaal auf der D11. "Western Deep" beginnt, nichts ist zu sehen. Hier und da ein angeleuchteter Mensch, angeleuchtete Wände. "Western Deep" führt uns fast in Echtzeit in eine südafrikanische Goldmine, die tiefste der Erde. Kaum etwas passiert, zu sehen sind nur die minimalen Ausschnitte, die von den Grubenlampen am Helm der Bergleute angestrahlt werden. Nach fast 20 Minuten wird das Bild klar, die Bergleute sind oben im Aufenthaltsraum angekommen. Fieberthermometer im Mund, zermürbende Gymnastik ohne Unterbrechung, vollständig erschöpfte Männer im Schlussbild. Wurde die Kondition getestet oder wurde sie gestärkt? Arbeiten die Männer hier wirklich freiwillig? Wie lang dauert eine solche Schicht im Bergwerk tatsächlich? Die Fragen werden nicht beantwortet.