FAZ+Affäre Aiwanger :
Der Bruder schießt zurück

Ein Kommentar von Claudius Seidl
Lesezeit: 2 Min.
Angela Winkler in Volker Schlöndorffs Böll-Verfilmung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1975)
Hubert Aiwangers Bruder empfiehlt, Heinrich Böll zu lesen, „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“. Im Buch wird ein Reporter erschossen. Was will Helmut Aiwanger damit sagen?
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Hubert Aiwanger, der noch immer stellvertretender Ministerpräsident des Freistaats Bayern ist, hat am Mittwoch einen interessanten Satz in die Fernsehkameras gesagt: „Es ist auf alle Fälle so, dass vielleicht in der Jugendzeit das ein oder andere so oder so interpretiert werden kann, was als Fünfzehnjähriger mir hier vorgeworfen wird.“ Man kann vermuten, dass die verkorkste Grammatik des Satzes nicht Unvermögen, sondern Absicht war: bloß nicht die Dinge beim Namen nennen. Man kann sagen: Recht hat er, man kann alles interpretieren – nur dass es jetzt darauf ankäme, dass er endlich seine Interpretation liefert.

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