Rekord für Tim und Struppi : Historischer Tag für die Comic-Kunst
2,65 Millionen Euro. So lautet - mit Aufgeld - der neue Rekordpreis auf dem Comic-Auktionsmarkt, erzielt in Paris bei Artcurial für eine Zeichnung von Hergé. Angefertigt 1937, bietet sie 34 kleine Szenen aus den Abenteuern von „Tim und Struppi“, dem Hauptwerk des 1983 gestorbenen Belgiers. Zwanzig Jahre lang zierte diese Zusammenstellung alle Vorsatzpapiere der legendären Serie.
Mit diesem Zuschlag hat erstmals eine Originalzeichnung den Spitzenpreis inne, nachdem bislang nur die jeweils ersten Heftausgaben von „Superman“ und „Batman“ die Millionengrenze überschritten hatten. Doch Hergés Originale waren schon immer begehrt, weil das Gros des Werks im Besitz der nach seinem Tod gegründeten Fondation Hergé und somit dem Markt entzogen ist. Als besonderer Clou findet sich unter den kleinen Szenen eine, die Tim und Struppi in arktischer Pelzkleidung zeigt - die einzige Spur eines nie realisierten Albums, über das Hergé gerade nachdachte, als er die Zeichnung ausführte. In dieser Auktion kam außerdem die Umschlagzeichnung zu Hergés Album „Die Schwarze Insel“ von 1942 zum Ausruf. Sie brachte knapp mehr als eine Million. Hergés Kunst setzt damit neue Preismaßstäbe: Allein diese beiden Arbeiten spielten mehr ein als die parallel bei Artcurial durchgeführte Versteigerung von mehr als 500 Werken anderer bedeutender Comiczeichner. Dort reüssierten aber eine Suite von Zeichnungen, die der Italiener Hugo Pratt seiner populärsten Figur Corto Maltese widmete (725 000 Euro) und eine „Asterix“-Seite von Albert Uderzo (126 0000 Euro).