Jonas Lüschers Roman „Kraft“ : Mit dem Furor des Staubsaugers

Jonas Lüscher gilt als Hoffnungsträger der deutschsprachigen Literatur. Sein erster Roman „Kraft“ bestätigt die Erwartungen.
Ihm ist auf dieser Welt keine Ruhe vergönnt: Richard Kraft will an der kalifornischen Stanford Universität einen Text schreiben, der ihm eine Million Dollar einbringen könnte, doch „es ertönt allenthalben und zu beinahe jeder Uhrzeit ein dumpfes Brausen und wütendes Heulen in den Räumen der Hoover Institution on War, Revolution and Peace. Ein Dröhnen und Fauchen, das einem altertümlichen Gehäuse entweicht, welches wie ein Jetpack auf dem Rücken einer dicken Mexikanerin sitzt, sodass Kraft sich gelegentlich der Vorstellung hingibt, dass nur ihre Leibesfülle sie am Abheben hindert und dass auch deswegen das Gerät so angestrengt, so hörbar an der Leistungsgrenze arbeitet, mit einem an- und abschwellenden Brüllen im Rhythmus der gierigen Schnauze, die die Frau stoisch über den Spannteppich schiebt. Es scheint immer etwas zu saugen zu geben in der Hoover Institution on War, Revolution and Peace.“