Medien :
Imitieren Sie bitte die Schreiattacken unseres Chefs

Von Heike Hupertz, New York
Lesezeit: 4 Min.
Kino entsteht nicht im Kopf: Mit dem "Project Greenlight" zeigen Ben Affleck und Matt Damon auf eindrucksvolle Weise, daß Filmemachen kein Egotrip ist.
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Als am zwölften Tag vor Drehbeginn immer noch kein Ende des Castings abzusehen ist, platzt den Finanziers von Miramax schließlich der Kragen. Kieran Culkin - hat gleich "nein, danke" gesagt. Kate Capshaw - ist nicht interessiert. Liv Tyler - wohl verhindert. Vor zwei Wochen schon hat der Aufnahmeleiter seine Bewerbung nach einem desaströsen Interview mit den beiden Nachwuchsregisseuren zurückgezogen. Ein neuer ist nicht in Sicht. Die Besetzung der männlichen Hauptrolle durch Shia LaBeouf bleibt höchst unsicher, da der Siebzehnjährige lieber für seinen Disney-Film "Holes" auf Promotiontour gehen will. Über die Besetzung der weiblichen Hauptrolle können sich die Beteiligten gar nicht einigen. Und nun? Die Schonfrist ist beendet - jetzt wird per Diktat entschieden. Denn auch wenn "The Battle of Shaker Heights" nach Hollywood-Standards ein Indie-Film ist: Hilfloses Dilettantentum steht nicht im Sieger-Vertrag. "Ihr müßt Jane Kaczmarek nehmen, das Angebot ist schon raus", teilt die Casting-Chefin der Brüder Weinstein den verdutzten Debütanten per Telefon umstandslos mit. Punkt. Dies ist keine Kunstfilmakademie.

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