Mohammad Rasulofs Film : Tod einer Familie im Gottesstaat
Von Andreas Kilb
Lesezeit: 5 Min.
In Mohammad Rasulofs Film „Manuscripts Don’t Burn“ von 2013 gibt es eine Szene, die keiner, der sie gesehen hat, wieder vergessen wird. Zwei Auftragskiller des iranischen Regimes sind auf der Jagd nach oppositionellen Schriftstellern. Einen spüren sie in seiner Wohnung in Teheran auf. Der stärkere der beiden Killer packt den schwer herzkranken Mann von hinten. Dann zieht er ihm die Hose herunter und schiebt ihm das Insulin-Zäpfchen, das ihn töten wird, in den Anus. Während der Tat redet er beruhigend auf den anderen ein: Er solle stillhalten, Widerstand sei sinnlos, mit Ungeziefer wie ihm werde jetzt aufgeräumt. Der Mörder wartet geduldig ab, bis sein Opfer das Bewusstsein verloren hat, dann lässt er den Mann zu Boden gleiten.
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