Film „The Card Counter“ : Frag nur nie, um was wir spielen
Er sei nichts als ein amerikanischer Junge und daher biegsam genug, sich jederzeit schnell an neue Umstände zu gewöhnen, erklärt der Spieler mit dem fast ein bisschen zu vieldeutigen Namen „William Tell“ (ein „tell“ ist im Englischen unter anderem ein verräterisches Zeichen, das merken lässt: Hier blufft jemand am Kartentisch), dem Oscar Isaac in Paul Schraders Film „The Card Counter“ sein attraktives Gesicht leiht. Dieses Gesicht, eins der wenigen im heutigen Kino, die den Namen „Hollywoodstar“ verdienen, war noch nie schwerer zu lesen als zu Beginn dieses Films, aber andererseits auch noch nie so offen und ungeschützt vom eigenen Schicksal sprachlos gemacht wie an seinem Ende. Es geht in „The Card Counter“ um eine Welt höchstmöglicher Einsätze, teils aus Verzweiflung, teils aus Langeweile.