Restitution : Werke von Schiele gehen an Erben zurück
US-Behörden haben sieben in der Zeit des Nationalsozialismus geraubte Kunstwerke an die Erben des jüdischen Kabarettisten und Kunstsammlers Fritz Grünbaum zurückgegeben. Die Kunstwerke des österreichischen Expressionisten Egon Schiele wurden gestern in der Staatsanwaltschaft von Manhattan während einer Zeremonie zur Rückgabe der Werke an die Erben von Fritz Grünbaum ausgestellt, einem bekannten österreichischen Kabarettisten, der 1938 verhaftet wurde und 1941 im Konzentrationslager Dachau starb.
Es handelt sich bei den Werken unter anderem um eine Aquarell- und Bleistiftzeichnung auf Papier mit dem Titel „Russischer Kriegsgefangener“ von 1916, die sich bislang im Art Institute of Chicago befand; eine Bleistiftzeichnung auf Papier mit dem Titel „Porträt eines Mannes“ von 1917 des Carnegie Museum of Art und eine Aquarell- und Bleistiftzeichnung auf Papier mit dem Titel „Mädchen mit schwarzem Haar“ von 1911 aus dem Allen Memorial Art Museum in Oberlin, Ohio. Die drei Kunstwerke wurden am Mittwoch von den New Yorker Strafverfolgungsbehörden aus Museen in drei verschiedenen Bundesstaaten beschlagnahmt.
Unter den sieben restituierten Werken befindet sich auch Schieles berühmtes, im Jahr 1910 entstandenes „Schuhe anziehendes Mädchen“ einer jungen Ballett-Tänzerin im Stil Edgar Degas’ aus dem Museum of Modern Art. Zusammen haben die Stücke einen geschätzten Wert von mehr als 9,5 Millionen Dollar.