Ausstellung in Zürich : Ohne Lady Dada keine Lady Gaga
Wie weiblich war der Dadaismus? Die Ausstellung „Dada anders“ des Museums Haus Konstruktiv in Zürich präsentiert die Werke von drei herausragenden Künstlerinnen – und bleibt doch viele Antworten schuldig.
Klingeln, Tingeln und Klaviergeklimper, dazu lockt eine kokette Frauenstimme: „Hello, hello, hello! O, o, o, iii, aaa . . .“, um Worte und Vokale mit klirrendem Gelächter zu zerbrechen – dem Lachen Dadas. Die Klanggedicht-Performance der „Dada-Baroness“ Elsa von Freytag-Loringhoven hinterfängt wie ein Soundtrack die Ausstellung, mit der hundert Jahre nach der Eröffnung des Cabaret Voltaire das Züricher Museum Haus Konstruktiv den Beitrag der Frauen zu der Bewegung würdigen will, die Hugo Ball ein „Narrenspiel aus dem Nichts“ nannte – und die tolldreisteste avantgardistische Anti-Kriegs-Anti-Bürger-Anti-Kunst-Kunst überhaupt war. Devise: „Jekami“, jeder kann mitmachen, also auch Dilettanten, also auch Frauen, die damals noch kaum Zugang zu Kunsthochschulen hatten.