Porträt Petra Kahlfeldt : Worauf wollen wir bauen?

Vor kurzem wurde überraschend die Architektin Petra Kahlfeldt zur neuen Berliner Senatsbaudirektorin ernannt: Wofür steht sie? Und wie will sie die skandalöse Wohnungsnot beheben?
Als die neue Bundesregierung ankündigte, man wolle pro Jahr vierhunderttausend Wohnungen bauen, gab es erst einmal Applaus; die Wohnungsnot in den großen Städten ist nach Jahrzehnten einer verfehlten Baupolitik bedrückend; selbst Berlin, das lange vom Ruf lebte, günstig zu sein, ist da keine Ausnahme. Auch hier soll nun schnell und viel gebaut werden, der Berliner Koalitionsvertrag sieht rund 20 000 kostengünstige Wohnungen pro Jahr vor. Bei der Frage, wohin und wie man all diese Wohnungen bauen will, wird es aber kompliziert: Schon aus ökologischen Gründen, weil Bau und Betrieb von Häusern für mehr als ein Drittel aller klimaschädlichen Emissionen verantwortlich sind, wird in Zukunft ganz anders gebaut werden müssen. Die notwendigen Experimente und Lösungen jenseits der ewiggleichen, trostlosen, sozial und ästhetisch desaströsen Rasterbauten, die man in den vergangenen Jahren unter der Rubrik „bezahlbares Wohnen“ errichtet hat, werden mehr Geld kosten. Woher das nehmen, wo schon der Baugrund zur Spekulationsware wird?
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