Kunstfest Steirischer Herbst : Wo die blaue Stunde dämmert
Die österreichische Kunstnation fürchtet einen Wahlsieg der Rechten. Das Festival Steirischer Herbst fragt deshalb: Geht Heimatliebe auch anders?
Auf den Straßen von Graz tobt ein erbitterter Stellwändekrieg. Manche Wahlplakate wurden abgerissen, andere mehrfach überklebt. Farblich auffällig sind die gelben Sticker der Letzten Generation, die verschiedenste Parteien überdecken und sie zu mehr Klimaschutz auffordern. Auf einem großen Foto des FPÖ-Kanzlerkandidaten Herbert Kickl steht mit schwarzer Sprayfarbe „Lügner“ und „Putin“. Dann rückte vergangene Woche auch noch die Polizei aus, um mit einer blauen Plastikplane und rot-weißem Absperrband ein satirisches Plakat zu verhüllen, das zum Kunstfestival Steirischer Herbst gehört. Der Künstler Yoshinori Niwa hatte ein Fake-Plakat gestaltet, ganz im blauen Farbschema der FPÖ, und er wollte es eigentlich nach und nach abwaschen. Der Slogan „Jedem das Unsere“ spielte auf die Inschrift des Konzentrationslagers Buchenwald an, deshalb der Polizeieinsatz.
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