Richard Gerstl in Wien : Der österreichische van Gogh?
Der Maler Richard Gerstl ist der radikale Stilverweigerer der Moderne. Eine Ausstellung in Wien zeigt, warum er keinen Vergleich scheuen muss.
Über den 1908 im Alter von nur fünfundzwanzig Jahren in den Freitod gegangenen Richard Gerstl schrieb der Galerist Otto Kallir-Nirenstein 1931, diesen verbinde mit van Gogh nicht nur die kurze, manische Schaffensspanne weniger Jahre, sondern auch, dass beide als große Verkannte zu Lebzeiten kein einziges Bild verkauft respektive ausgestellt hätten. Es waren dies gewollte Parallelisierungen, um Gerstls Biographie tragischer und sein Werk, das in diesem Jahr in der Wiener „Neuen Galerie“ Kallir-Nirensteins ausgestellt wurde, begehrenswerter erscheinen zu lassen.