Auktion im Dorotheum :
Malen mit den Füßen

Von Nicole Scheyerer
Lesezeit: 3 Min.
Kazuo Shiraga malte in den Fünfzigern mit seinen Füßen. Eines dieser ausdrucksstarken Gemälde ist Teil des Angebots mit moderner Kunst im Dorotheum in Wien.
Merken

„Kaufen werdet ihr Kunstwerke niemals können, sie sind unbezahlbar, es gibt keine Summen dafür. Erwerbet Fragmente eines Künstlers!“ So schrieb mit 21 Jahren Egon Schiele in einem Manifest, das erst kürzlich gefunden wurde. Das besondere Autograph von 1911, das aus vier eng beschriebenen Seiten besteht, kommt in der Moderne-Auktion am 26. November im Wiener Dorotheum für 20.000 bis 40.000 Euro unter den Hammer. Das Dorotheum hat aber nicht nur geschriebene Zeilen des jung Gestorbenen zu bieten, sondern auch ein beachtliches Zeugnis seiner Linienkunst. Den Katalog schmückt das polychrome Blatt „Frau mit erhobenen Armen“ von 1914. Typisch für die Phase nach der Trennung von Schieles Gefährtin Wally Neuzil ist die maskengleiche Darstellung der Gesichter, bei der die Augen oft puppenhaft erscheinen oder gar fehlen wie bei der vorliegenden Gouache. Geschätzt ist die Papierarbeit auf 900.000 bis 1,6 Millionen Euro. Aus dem Jahr seiner Inhaftierung 1912 stammt der Akt „Seitlich liegendes Mädchen, mit hochgestreiftem Rock“ (Taxe 400.000/600.000 Euro). Vergleichsweise günstig ist da eine 1910 entstandene Aktzeichnung seines Mentors Gustav Klimt (35.000/40.000).

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.
  翻译: