Auktionshaus Sotheby’s :
Zahlen nach Brexit und eine NFT-Klage

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Sorgen für juristischen Ärger: NFTs der „Bored Ape Yacht Club“-Kollektion
Das Auktionshaus Sotheby’s reagiert auf Zahlen, die mit dem Brexit in Zusammenhang zu stehen scheinen, und wird in den USA in die Sammelklage um NFTs von „Bored Ape Yacht Club“ hineingezogen.
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24 Prozent weniger Gewinn nach Steuern, nämlich 26,2 Millionen Pfund im vergangenen Jahr, gegenüber 34,5 Millionen Pfund 2021: Das sind die deutlich wirkenden Zahlen, die Sotheby’s dieser Tage für den Zweig seines Geschäfts in Großbritannien im Handelsregister Companies House eingetragen hat. Als ein Risikofaktor für den Handel im Vereinigten Königreich nennt das Unternehmen in dem Eintrag den Brexit, der die Einfuhr und Ausfuhr von Waren erschwert sowie den Verkauf von Gütern in Großbritannien unattraktiver gemacht hat.

Auf Nachfrage der F.A.Z. weist das Unternehmen in einer Stellungnahme darauf hin, dass dieser Risikohinweis keine „Erklärung“ für die Geschäftstätigkeit sei. Der Companies-House-Eintrag beinhalte „unvollständige Daten“, die sich auf eine eigenständige Einheit bezögen und das globale wie britische Geschäft des Hauses nicht adäquat darstellten. Vergangenes Jahr habe Sotheby’s London mit 1,4 Milliarden Dollar den höchsten konsolidierten Umsatz seit 2018 verbucht.

Vorwurf irreführender Werbung für NFTs

In den Vereinigten Staaten steht dem Unternehmen derweil Ärger um Non-Fungible Tokens ins Haus: Die bei einem Bezirksgericht in Kalifornien eingereichte Sammelklage von Anlegern, die in NFT-Sammelkarten mit Bildern gelangweilter Affen aus dem „Bored Ape Yacht Club“ (BAYC) investiert hatten, nimmt neben der Firma hinter den Affen-NFTs, Yuga Labs, und Prominenten, die Aufmerksamkeit für dessen NFTs generiert hatten, nun auch Sotheby’s in die Liste der Beklagten auf. Diese hätten die Blockchain-Token „irreführend beworben“ und die – inzwischen stark rückläufigen – Preise künstlich in die Höhe getrieben. Die Kläger fordern mehr als fünf Millionen Dollar Schadenersatz.

Im September 2021 hatte Sotheby’s rund 100 NFTs für über 24 Millionen Dollar an einen einzelnen Käufer vermittelt; Beobachter der Krypto-Szene äußerten die Vermutung, dass BAYC-Token in den Besitz der inzwischen kollabierten Blockchain-Handelsplattform FTX des inhaftierten Gründers Sam Bankman-Fried übergegangen seien, dem Betrug und Geldwäsche in großem Stil vorgeworfen wird. Sotheby’s weist sämtliche Anschuldigungen in der Sammelklage als „unbegründet“ zurück; das Auktionshaus sei bereit, „sich energisch zu verteidigen“. Seine NFT-Abteilung hat es zuletzt personell deutlich verkleinert.

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