FAZ+„Meine geniale Freundin“ :
Tanz des Lügenpfaus

Lesezeit: 4 Min.
Neapolitanische Welt in Bochum: Stacyian Jackson, Jele Brückner, William Cooper und Oliver Möller
Den heißen Atem des Epos im Nacken: Johan Simons inszeniert „Meine geniale Freundin“ nach Elena Ferrante am Schauspiel Bochum als kurzweilige Langveranstaltung
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Es ist die schönste Szene eines langen Abends: Der Mann, den Elena Greco, genannt Lenú, die ewig Hadernde, ewig am eigenen Ungenügen Nagende, schon seit der Schulzeit liebt, ist endlich zu ihr gekommen. Beide haben unterdessen geheiratet, beide haben Kinder, aber plötzlich scheint es Lenú, als könne ihr Leben noch einmal ganz neu beginnen. Und während sie ihre handliche kleine Schreibmaschine an die Brust drückt, denn diese Schreibmaschine ist das Instrument und das Wahrzeichen ihrer Bildung, ihres Aufstiegs und ihres Siegs über die Fesseln der Herkunft, singt Sam Cooke und Nino tanzt dazu. Nur für Lenú.

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