TV-Serie „The Mosquito Coast“ :
Ein Mann sucht das Weite

Von Nina Rehfeld, Sedona
Lesezeit: 3 Min.
Ein Leben jenseits der Konsumgesellschaft: Allie (Justin Theroux) und Margot (Melissa George) wollen ihre alte Existenz hinter sich lassen und entkommen ihr doch nicht.
In „Mosquito Coast“ will ein Vater mit seiner Familie Amerikas schlafwandelnder Gesellschaft entrinnen. Es gelingt ihm nicht. Und man fragt sich auch: Was treibt ihn wirklich an?
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Auch Utopien sind nicht mehr, was sie mal waren. Als 1986 Harrison Ford als amerikanischer Konsumverächter Allie Fox in der Romanadaption von Paul Theroux’ „Mosquito Coast“ alles stehen und liegen ließ, um mit Frau und vier Kindern südlich der Grenze ein neues Leben zu beginnen, da war der Dschungel noch das verlorene Paradies. Hier konnte man von vorn anfangen, eine neue, bessere Zivilisation errichten und eine selbstbestimmte Gemeinde ins Leben rufen – bevor einen der eigene Dünkel zu Fall brachte. 2021 sucht Allie Fox – diesmal vom Neffen des Romanautors, Justin Theroux, verkörpert – abermals das Weite, aber es geht nicht mehr um die Welt, die Gesellschaft, die Gemeinde, sondern bloß noch um die engste eigene Blase. Das zumindest legen die nebulösen Andeutungen für jene Gründe nahe, die erklären sollen, warum dieser Allie (hier mit Frau und zwei Kindern) das Weite sucht: Er ist nicht auf dem Weg zu neuen Ufern, sondern auf der Flucht vor den amerikanischen Behörden.

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