Nach Artikeln über seine Frau :
US-Investor Bill Ackman will Springer verklagen

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Bill Ackman gehört zu den bekanntesten Hedgefondsmanagern in den USA.
Nach dem Artikel des „Business Insider“ über Plagiate in der Doktorarbeit seiner Frau Neri Oxman geriet der US-Milliardär Bill Ackman außer sich. Nun will er den Springer-Konzern, dem „Business Insider“ gehört, verklagen.
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Der US-Milliardär und Investor Bill Ackman will den Springer-Verlag verklagen. Das kündigte er auf der Plattform X (vormals Twitter) an. „Jetzt, da ,Business Insider‘ und Axel Springer ihre Falschbehauptungen und Verleumdungen verdreifacht“ und ihre „Enthüllungen“ bestärkt hätten, wofür er sehr dankbar sei, werde er mit einer Klage antworten, schrieb Ackman. Dies werde einige Wochen in Anspruch nehmen. Bis dahin möge man „aus Respekt vor der Wahrheit kein Urteil fällen“.

Das Portal „Business Insider“, das Springer gehört, hatte von Plagiaten in der Doktorarbeit von Bill Ackmans Frau Neri Oxman, einer Designerin und ehemaligen Professorin am Media Laboratory des Massachussets Institute of Technology (MIT), berichtet. Oxman hatte die Stellen zugegeben (unter anderem eine Übernahme aus Wikipedia), sich entschuldigt und darauf verwiesen, dass in der Bibliographie ihrer Arbeit alle Quellen genannt seien. Ackman hatte die Berichte des „Business Insider“ als diffamierend, antisemitisch und als auf seine Familie abgeleitete Rache an ihm selbst bezeichnet. Seine Frau ist Jüdin und in Israel aufgewachsen. Er hatte zuletzt eine Kampagne zur Absetzung der Harvard-Präsidentin Claudine Gay betrieben, die sich zu Antisemitismus auf dem Campus der Universität sehr verhalten geäußert hatte. Nach Plagiatsvorwürfen trat sie zurück.

Springer hatte eine interne Untersuchung der Recherche zu Neri Oxman veranlasst. Diese unternahm „Business Insider“ auch, mit dem Ergebnis, dass die Geschichte in Ordnung sei. So schreibt die Geschäftsführerin von „Business Insider“, Barbara Peng, in einem internen Memo, aus dem die „Financial Times“ zitiert, es habe bei der Geschichte keine „unfaire Vorverurteilung“ gegeben, auch habe keine persönliche, politische oder religiöse Motivation bei der Verfolgung der Geschichte eine Rolle gespielt. Die Berichterstattung sei akkurat und fair. Man gehorche hohen journalistischen Standards und sei der Wahrheit und Fairness verpflichtet. Auch das Timing der Geschichte sei in Ordnung gewesen. Der Springer-Verlag bestätigte der „Financial Times“ gegenüber, das Memo sei korrekt. Man stehe zu „Business Insider“ und der Redaktion.

Ackmans Kritik hatte bei Springer schwere Turbulenzen ausgelöst. Der Investor ging nicht nur die Redaktion von „Business Insider“ an, er rief auch den Springer-Großanteilseigner KKR auf und fragte, wieso die Investmentgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. sich in einem Unternehmen engagiere, dass derart „unethisch“ handele. Für Springers Ambitionen auf dem amerikanischen Medienmarkt, auf dem der Konzern weiter wachsen will, ist Ackmans Attacke Gift. Wohl auch deshalb sorgten die beiden Artikel des „Business Insider“ über Neri Oxman für Alarmstimmung. Die Redaktion des „Business Insider“ wiederum fasste den Umstand, dass die Genese der beiden Artikel zu Neri Oxman überhaupt noch einmal überprüft werden sollte, als Einmischung in ihre journalistische Hoheit auf.

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