Von-Schirach-Krimi bei RTL : Sie waren unschuldig
Ferdinand von Schirach plagiiert sich inzwischen erfolgreich selbst. Dabei erkennt man einen Schirach schon von fern. Seit den ZDF-Serien „Verbrechen“ und „Schuld“, produziert von Oliver Berbens Moovie GmbH (eine Tochter der Constantin Film), gibt es in der deutschen Fernsehkrimilandschaft diese bis dahin offenbar übersehene Heldenfigur: den heroisch überhöhten, selbstverliebt über das Recht dozierenden Strafverteidiger, das Wunsch-Alter-Ego des Autors selbst. Dabei ist es eigentlich nicht so schwer, zu verstehen, was ein Strafverteidiger tut. Von Schirach aber wird nicht müde, mit Emphase zu erklären, dass ein solcher nicht über Schuld oder Unschuld zu urteilen habe, sondern einzig dazu da sei, den zugewiesenen Mandanten zu ihren Rechten zu verhelfen.