Medwedjew droht „Times“ : Journalisten zu ermorden, erscheint ihm „legitim“
Sie seien legitime militärische Ziele, droht der stellvertretende Chef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedjew, den Journalisten der „Times“. In dem ihm eigenen Gewaltgossenjargon nennt er sie „erbärmliche Schakale“. Sie sollten auf der Hut sein, auf Londons Straßen ereigneten sich „eine Menge Dinge“.
Damit reagierte Medwedjew auf einen Kommentar der „Times“, der dargelegt hatte, dass der tödliche Anschlag auf den russischen Chemiewaffengeneral Igor Kirillow eine legitime Verteidigungsaktion der Ukraine war. Da droht Medwedjew, wie man es von ihm kennt, gleich mit Mord.
Nichts Neues aus der Mördergrube
Etwas Neues verkündet er damit nicht, die Liste ermordeter Kremlgegner ist lang, darunter Journalisten und Publizisten; angefangen bei dem Mord an Anna Politkowskaja im Oktober 2006, der im Westen zwar als Kennzeichen von Putins Herrschaft erkannt wurde, nur folgte daraus nichts. Stattdessen trat der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in die Dienste des – wir zitieren hier gern die FDP-Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann – „Massenmörders“ Putin.
Nichts Neues also aus der Mördergrube von Medwedjew. Anders als viele in Deutschland lassen sich die Briten aber nicht so leicht ängstigen. Das seien „die jüngsten einer Reihe von verzweifelten Äußerungen der Regierung Putins“, sagte der Premierminister Keir Starmer, die Drohungen nehme man allerdings ernst.
„Unsere Zeitungen repräsentieren das Beste der britischen Werte: Freiheit, Demokratie und unabhängiges Denken“, schrieb der britische Außenminister David Lammy auf der Plattform X und – zeigte sich im Bild, wie er die „Times“ liest.