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Viele Kulturen, keine Welt
Das Humboldt-Forum wird allmählich fertig. Jetzt sind Teile der Sammlungen des Ethnologischen und des Asiatischen Museums in den Obergeschossen zu sehen. Aber der prächtigen Präsentation fehlt der historische Rahmen.
Das Humboldt-Forum wird allmählich fertig. Jetzt sind Teile der Sammlungen des Ethnologischen und des Asiatischen Museums in den Obergeschossen zu sehen. Aber der prächtigen Präsentation fehlt der historische Rahmen.
Viele Objekte aus der Südsee-Sammlung, die künftig im Humboldt-Forum gezeigt werden, wurden auf Strafexpeditionen geraubt. Aber die Staatlichen Museen Berlin verschleiern ihre Herkunft. Ein Gastbeitrag.
Das Humboldt-Forum liegt ihr auf der Seele, die „Scheune“ mag sie immer noch, die „Wippe“ hat sie nicht gewollt: Monika Grütters zieht eine Bilanz ihrer achtjährigen Amtszeit als Kulturstaatsministerin.
Nach 14 Jahren als Senatsbaudirektorin von Berlin tritt Regula Lüscher in den Ruhestand. Sie verteidigt das Museum des 20. Jahrhunderts, das Hochhaus-Leitbild und die Europa-City. Und nimmt für sich in Anspruch, die Macht der Investoren eingeschränkt zu haben.
Das Humboldt-Forum öffnet seine Türen mit sechs Ausstellungen von unterschiedlichem Format. Den Geist der Brüder Humboldt sucht man in den meisten von ihnen vergebens.
Ein kolonialer Mythos läuft auf Grund: In „Das Prachtboot“ berichtet der Historiker Götz Aly, wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten. Ein Gespräch über das Buch – und ein Gedicht aus der „Frankfurter Anthologie“.
Ludwig Mies van der Rohe entwarf ein monumentales Denkmal für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin, die Nationalsozialisten rissen es ab. Jetzt machen sich Architekten für seinen Wiederaufbau stark.
Von Geltungssucht, politischem Vernichtungswillen und religiösem Eifer: Hermann Parzinger durchquert kenntnisreich die lange Geschichte der Kulturzerstörungen.
Das Luf-Boot ist das ethnologische Prachtstück des Humboldt-Forums. Angeblich wurde es, wie die meisten Objekte der Berliner Südsee-Sammlung, auf faire Weise erworben. Der Historiker Götz Aly zeigt, dass das nicht stimmt.
Eine Expertenrunde bei der Kulturstaatsministerin soll über den Umgang mit den Benin-Bronzen beraten. Einige Kulturpolitiker drängen auf Restitutionen. Aber überstürzte Rückgaben würden niemandem nützen.
Wer den Postkolonialismus zu einer größeren Bedrohung erklärt als die AfD, dem sind die Maßstäbe verrutscht. Eine Replik auf Horst Bredekamp zur Debatte um das Humboldt-Forum.
Die Benin-Bronzen in deutschen Museen sind Raubgut aus einer kolonialen Strafaktion. Auch das Humboldt-Forum will sie zeigen. Der Staat Nigeria bemüht sich um die Rückgabe. Trotzdem sollte man Restitutionen nicht überstürzen.
Bénédicte Savoy ist die wichtigste wissenschaftliche Stimme in der Debatte um die Rückgabe afrikanischer Kunstwerke, die in der Kolonialzeit nach Europa gelangt sind. Ihr neues Buch schildert, wie sich die Staaten Afrikas um Restitutionen bemühten – und wie sie scheiterten.
Auch die ganz überwiegend negative Bilanz einer Dynastie bedeutet nicht, dass diese Dynastie irrelevant war: Über die Hohenzollern und die jüngste deutsche Geschichte. Ein Gastbeitrag.
Das Berliner Stadtschloss steht wieder da. Ein Stück Vergangenheit. In seiner Unfertigkeit und Leere aber ist es ein toller Ort der Zukunft.
Viele gute Ideen blieben beim Bau des Humboldt-Forums auf der Strecke. Bei der digitalen Eröffnung am Mittwoch gibt es nur einen Vorgeschmack auf das, was im kommenden Jahr zu sehen sein wird.
Schon 1972 bemühte sich Nigeria um die Rückgabe der Benin-Bronzen. Die Reaktion damals macht die enttäuschten Hoffnungen, die jahrzehntelangen Demütigungen und den Frust einst bittender, heute fordernder Staaten besser nachvollziehbar. Ein Gastbeitrag.
Wenn das Humboldt-Forum im Berliner Schloss am Mittwoch Eröffnung feiert, findet eine öffentliche Debatte ihren Abschluss, die auf allen Seiten Blessuren und zerstörte Illusionen hinterlassen hat. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Deutsche Museen sollen immer mehr Ansprüche erfüllen – postkoloniale, gender- und identitätspolitische. Das gilt auch für das Humboldt-Forum, das in Kürze eröffnet wird. Ein Gespräch mit seinem Erfinder.
Während Theater, Kinos und Museen wegen der Pandemie schließen müssen, dürfen Kirchen und Galerien geöffnet bleiben. Wie hält es die Kulturstaatsministerin mit solchen Vergleichen? Ein Gespräch mit Monika Grütters.
Über keinen anderen Symbolort wurde nach 1989 so heftig gestritten wie über den Wiederaufbau des Berliner Schlosses. Wofür steht es, welches Bild vermitteln wir damit der Welt? Und was erwartet uns hier in Zukunft?
Wie sähe eine Gegenerzählung zu unserer Welt aus? Die 11. Berlin-Biennale stellt Kunst aus Lateinamerika in den Mittelpunkt, verwirrt mit esoterischen Texten, glänzt aber mit Wiederentdeckungen.
Was muss zurückgegeben, was kann behalten werden? Über den Umgang mit außereuropäischen Sammlungen in deutschen Museen ist eine Diskussion entbrannt. Ein – richtig verstandenes – Humboldt-Forum könnte die Lösung sein.
Herrschaft unter dem Kreuz: Die Kuppel auf dem Humboldt-Forum ist keine Machtgeste, sondern eine Abgrenzung des Königs Friedrich Wilhelm IV. gegen Autokratie und Cäsarenwahn. Ein Gastbeitrag.
Politische Schlossromantik: Repräsentanten beider großer Konfessionen verteidigen das Berliner Kuppelkreuz. Die Begründungen widersprechen einander.
Das Kuppelkreuz auf dem Berliner Schloss war eine Machtgeste des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Seine Wiederaufrichtung auf dem Humboldt-Forum ist das falsche kulturpolitische Signal.
Die Kolonialismusdebatte als Chance: Nanette Snoep und Hermann Parzinger reden über das Humboldt-Forum und die Zukunft ethnologischer Museen.
Mit David Bowie, Christopher Isherwood und Juno durch Berlin: Eine E-Rollerfahrt der Nase nach und dem Wind entgegen an einem klaren Samstagmorgen.
Wilhelm und Alexander von Humboldt sind die Galionsfiguren des Berliner Schlosses und der neuen Kulturpolitik. Das Deutsche Historische Museum widmet den beiden preußischen Brüdern eine umfassende Ausstellung.
Zum 70. Geburtstag der F.A.Z. verraten prominente Leser, was sie an dieser oder einer anderen Zeitung haben: Mary Beard, Timothy Garton Ash, Daniel Barenboim, Semyon Bychkov, Klaus von Dohnanyi und Neil MacGregor.
Am Wochenende wurde der 250. Geburtstag Alexander von Humboldts gefeiert. Eigentlich sollte damit ein Reigen von Teileröffnungen des Humboldt-Forums beginnen. Aber so stand die Feier eben allein da.
Wenn Joghurt zum Luxusgut wird. Das könnte dem Vereinigten Königreich tatsächlich bei einem ungeregelten Brexit am 31. Oktober passieren. Besonders die britische Milchindustrie fürchtet sich vor kommenden Engpässen.
Seit zwölf Jahren wird das Humboldt-Forum geplant, im Dezember sollte es eröffnet werden, jetzt wird der Termin um ein Jahr verschoben. Und die Vision, die das Projekt beflügelt hat, verblasst zur Fata Morgana.
Das Berliner Stadtmuseum präsentiert die Tür des Technoclubs „Tresor“ als erstes Exponat seiner neuen Dauerausstellung im Humboldt Forum. Die weiteren Planungen bestehen vor allem aus Schlagworten.
Bénédicte Savoy und Felwine Sarr werben auch in Deutschland für die Restitution afrikanischer Kunst als Gründungsakt einer neuen Ethik. Gegenüber Kritikern lassen sie es an Fairness fehlen.
Auch deutsche Museen stellen kolonialistische Beutekunst aus. Vor der Eröffnung des Humboldt-Forums streiten Kunsthistoriker Horst Bredekamp und der Afrika-Historiker Jürgen Zimmerer darüber, was mit den Stücken geschehen soll.