Digitalwährungen : Bitcoin bleibt ein Glaubens-Investment

ETF auf Kryptowährungen sollten den Markt stabilisieren. Doch das ist nur heiße Luft, wie der aktuelle Einbruch jetzt zeigt.
Was waren die Hoffnungen in die Anfang des Jahres neu eingeführten börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf Bitcoin groß. Die Marktteilnehmer versprachen sich, dass die Kurse weiter steigen würden und es den Markt für Digitalwährungen stabilisieren würde. Ersteres ist zumindest eingetreten, trotz des Markteinbruchs notiert die älteste digitale Währung Bitcoin noch immer rund 15 Prozent höher als zu Jahresstart. Doch von Zweiterem kann wahrlich nicht die Rede sein.
Ein Minus von 20 Prozent über das Wochenende spricht da eine deutliche Sprache. Es ist natürlich ein hypothetischer Versuchsaufbau: Wie hätte sich der Bitcoin-Kurs ohne einen ETF entwickelt: Wäre er vielleicht noch mehr eingebrochen? Oder hätte er manche Glücksjäger, die sich jetzt zurückziehen, gar nicht erst angelockt – sodass es zwar weniger Höhen gegeben hätte, aber auch weniger Tiefen?
Einstweilen bleibt festzuhalten: Trotz der Akzeptanz der Finanzbranche bleiben Digitalwährungen ein hochspekulatives Gut, da man nur dahinein investiert, dass andere glauben, dass der Kurs weiter steigen wird. Dieser Glauben kann zwar schneller steigen, als es ein herkömmlicher Aktienkurs kann, aber auch deutlich schneller einbrechen. Während man als Aktionär eines Unternehmens Anteilseigner der Maschinen und der Ideen ist, die dahinterstecken, setzt man bei Bitcoin auf eine abstrakte Idee, die sich am Ende nur als heiße Luft herausstellen kann.