F.A.Z. exklusiv :
Wo sind die deutschen Berater von Eon und RWE?

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Die CEOs von Eon und RWE, Johannes Tyssen und Rolf Martin Schmitz.
Bei einer der großen Transaktionen des Jahres in Deutschland sind allein ausländische Investmentbanken involviert – auf den ersten Blick. Denn jemand anderes hat nach F.A.Z.-Informationen durchaus eine Rolle gespielt.

Die Neuordnung der deutschen Stromwirtschaft gibt auch den Investmentbanken einen Schub. Auf den ersten Blick sind nur ausländische Berater mandatiert: Eon nämlich ließ sich von der französischen BNP Paribas und der amerikanischen Perella Weinberg beraten, während RWE die beiden amerikanischen Institute Citigroup und Bank of America Merrill Lynch beauftragte. Der Aufsichtsrat von RWE ließ die Analyse über angemessene Transaktionsbedingungen („Fairness Opinion“) wiederum von Rothschild erstellen.

Aber: In die Verhandlungen mit RWE waren noch weitere Investmentbanken involviert. Der Essener Versorger verhandelte lange Zeit auch mit dem italienischen Wettbewerber Enel und mit Iberdrola aus Spanien. Nach Informationen der F.A.Z. aus der Branche mandatierte Enel dafür das amerikanische Institut JP Morgan die Deutsche Bank. Iberdrola ließ sich von der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley beraten. Die Banken lehnten einen Kommentar dazu auf Anfrage ab.

Mandate bei einer solch großen Transaktion sind bedeutsam für das Prestige der Investmentbanken und auch für die Ranglisten, die Fachdienste über die Beteiligung der Berater erstellen - wiewohl diese Ranglisten recht volatil sein können, weil in manchen Jahren ein oder zwei große Transaktionen das Bild verzerren.

Pech hat zudem, wer am Ende einen Bieter beraten hat, der schlussendlich nicht zum Zuge kommt. Die Transaktion RWE/Eon/Innogy wird als eine der spektakulären Transaktionen das Fusionsjahr 2018 mitprägen. Derzeit dominieren ansonsten die laufenden Fusionsvorhaben Linde/Praxair und Bayer/Monsanto.

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