Prozess gegen Daniel Wolski :
Früherer Vizebürgermeister von Lünen wegen Missbrauchs vor Gericht

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Vor dem Landgericht in Bochum: Der angeklagte frühere Vizebürgermeister von Lünen, Daniel Wolski
Vor dem Landgericht Bochum hat am Donnerstag der Prozess gegen den früheren stellvertretenden Bürgermeister von Lünen begonnen. Der Mann soll sich in 36 Fällen mit Minderjährigen zum Sex getroffen und sie dafür bezahlt haben.

Vor dem Landgericht Bochum hat am Donnerstag der Missbrauchsprozess gegen den früheren stellvertretenden Bürgermeister von Lünen, Daniel Wolski, begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 41 Jahre alten Mann vor, sich seit 2018 in 36 Fällen in Bochum, Dortmund und Lünen mit Jugendlichen zum Geschlechtsverkehr getroffen zu haben. Dafür soll er zwischen 40 und 100 Euro gezahlt haben.

Die Anbahnung soll überwiegend über stark sexualisierte Chats in sozialen Netzwerken stattgefunden haben, auch Nacktbilder sollen ausgetauscht worden sein. Nach Überzeugung der Anklage wusste der frühere ehrenamtliche Kommunalpolitiker, dass die Jugendlichen noch nicht volljährig waren; sie sollen zum Tatzeitpunkt zwischen 13 und 17 Jahre alt gewesen sein.

Mit dem 13 Jahre alten Kind soll Wolski 2019 über Whatsapp einen einschlägigen Chat geführt und das Kind aufgefordert haben, Nacktbilder zu versenden. Zudem soll er versucht haben, es für Oralverkehr zu einem Treffen zu bewegen. Nach Erkenntnissen der Ermittler besaß der seit Oktober in Untersuchungshaft sitzende Mann zudem kinder- und jugendpornographisches Material.

Durch eine junge Frau ins Rollen gekommen

Die Foto- und Videodateien waren auf seinem Handy und anderen Geräten gefunden worden. Einige der Dateien, auf denen der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen zu sehen ist, soll er online gekauft haben.

Wolski, der im Dezember bereits ein Teilgeständnis ablegte, ließ sich am Donnerstag zwar noch nicht zu den Vorwürfen ein. Sein Verteidiger kündigte nach Verlesung der Anklageschrift aber an, Wolski werde an einem der folgenden Verhandlungstage eine geständige Aussage machen. Das Gericht hat bisher bis Ende ­April sieben Folgetermine angesetzt.

„Wir wollen alles tun, um den Betroffenen eine Aussage vor Gericht zu ersparen“, sagte der Verteidiger. Die Ermittlungen gegen Wolski waren 2022 durch eine junge Frau ins Rollen gekommen. Sie sagte aus, sich 2018 als Sechzehnjährige in Begleitung einer gleichaltrigen Freundin mit dem Kommunalpolitiker getroffen zu haben. Dabei sei es gegen Geld zu sexuellen Handlungen zu dritt gekommen.

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