In Nordrhein-Westfalen : Mehrere Verhaftungen und Festnahmen bei Razzien gegen Clan-Kriminalität

In Nordrhein-Westfalen wurden während einer Großrazzia am Wochenende 18 Haftbefehle vollstreckt und 140 Strafanzeigen erstattet. An dem von Innenminister Herbert Reul genannten „24-Stunden-Aktionstag“ waren 1500 Polizisten beteiligt.
Bei einer Großrazzia gegen Clankriminalität hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen am Samstag und Sonntag 18 Haftbefehle vollstreckt, 140 Strafanzeigen erstattet sowie unter anderem 100.000 Euro Bargeld, 35 illegale Spielgeräte und 60 Kilogramm unversteuerten Tabak sichergestellt.
An der von Innenminister Herbert Reul (CDU) „24-Stunden-Aktionstag“ genannten Razzia waren in Kommunen wie Essen, Duisburg, Kleve, Mülheim, Bochum, Dortmund oder dem Rhein-Sieg-Kreis 1500 Polizisten sowie 300 Mitarbeiter von Zoll, Bundespolizei, Finanz-, Gewerbe-, Ausländer-, Gesundheits- oder Bauordnungsämtern beteiligt.
Insgesamt 159 Objekte wurden durchsucht, darunter Gebrauchtwagenbetriebe, Barbershops, Gaststätten, Shishabars, Wettbüros und Spielhallen.
„In diesen 24 Stunden haben wir viele, teils auch neue Betätigungsfelder der kriminellen Clans unter die Lupe genommen“, sagte Reul. Kriminelle Clans gingen scheinbar mit grenzenloser Kreativität vor, um an das Geld meist unbescholtener Bürger zu kommen. So waren am Samstag mehrere Clanmitglieder festgenommen worden, die sich als Rohrreiniger, Kammerjäger oder Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes ausgaben und von ihren Kunden Wucherhonorare von im Schnitt 1000 Euro abkassierten.
Bei den sichergestellten Spielautomaten besteht der Verdacht, dass sie so manipuliert waren, dass sie nicht nur die tatsächlichen Umsätze verschleierten, sondern dass niemals ein Gewinn möglich war.
Der 24-Stunden-Marathon werde im kriminellen Clanmilieu weit über den Tag hinaus Wirkung zeigen, sagte Reul. „Damit machen wir klar, dass wir dranbleiben.“