FAZ+Interdisziplinäre Forschung :
Zwischen den Fächern

Lesezeit: 6 Min.
„Man setzt die Karriere von Doktoranden aufs Spiel“: Veronika Grimm
Interdisziplinäre Forschung wird überall gefordert. Doch in der Praxis lässt sich der hohe Anspruch kaum erfüllen. Auch nicht in der Volkswirtschaftslehre. Warum?
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Es ist noch keine sechzig Jahre her, da konnte man mit einer kritischen Rede über den Zustand der Universität und über den Mangel an interdisziplinärer Forschung seine Universitätskarriere beenden. So ging es dem Biochemiker Frederic Vester, der später als Fernsehmoderator, Mitgründer des Umweltverbands BUND, Buchautor und Unternehmensberater bekannt wurde. In seinem Vortrag 1965 an der Universität des Saarlands verband er Wirtschaft, Kybernetik, Fragen des Recyclings und der Universitätspolitik miteinander. Dabei fielen vor Publikum kritische Töne, die offenbar nicht gut ankamen. „Durch das Festlegen der Fachrichtungen und Fakultäten, wie es weit in der Vergangenheit geschah, und durch die Bindung der Lehrstühle an diese Fachrichtungen ist es äußerst schwierig, auf Grenzgebieten zu arbeiten“, führte der Enddreißiger aus. Damit Wissenschaftler heraus aus ihren Silos kämen und neue Erkenntnisse aus dem Zusammenspiel von Disziplinen gewinnen könnten, brauche es eine neue Einteilung.

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